Die Ankündigung von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, zur Überwindung des Mangels an Lehrerinnen und Lehrern an Grund-, Mittel- und Förderschulen, zumal ohne vorherige Absprache, ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Lehrer*innen. Die Mehrarbeit von 1 Wochenstunde auf 29 Stunden, die Anhebung der Altersgrenze für den Eintritt in den Ruhestand und die Einschränkungen der Teilzeit lehnen wir als Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung klar ab.
Der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern zeichnet sich schon länger ab. Die Geburtenraten steigen seit einigen Jahren und dass diese Kinder 6 Jahre später in die Schule kommen, sollte auch im Kultusministerium angekommen sein. Auch die Zahl der Pensionierungen ist bekannt. Da reicht in der Regel ein Blick in die Personalakte. Also hätte das Kultusministerium schon vor Jahren gegensteuern können und müssen.
Neben der Erhöhung der Studienplätze und der damit verbundenen Abschaffung des Numerus clausus, brauchen wir mittelfristig ein komplettes Umdenken. Wir fordern:
• A13 als Einstiegsbesoldung und gleiche Aufstiegsmöglichkeiten für alle Lehrkräfte. Höhergruppierung der Fach- und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte, um den Beruf für alle attraktiver zu machen.
• Eine Reform der Lehrkräfteausbildung, um der Realität der Bildungslandschaft gerecht zu werden.
Wir brauchen eine flexible Lehrerinnen-Ausbildung. Die Ausbildung darf nicht nach Schularten getrennt erfolgen, sondern nach Stufen. Wir brauchen die Stufenlehrerinnen für die Primar-, die Sekundarstufe 1 und die Sekundarstufe 2. Dann sind Lehrkräfte flexibler einsetzbar.
• Und wir brauchen endlich Schulen des längeren gemeinsamen Lernens, wie Gemeinschaftsschulen, mit multiprofessionellen Teams.
• Und wir brauchen deutlich bessere Arbeitsbedingungen für Lehrer*innen.
Diese Punkte sind Maßnahmen, die vorhandene Lehrer*innen motivieren und die auch dazu motivieren, Lehramt zu studieren.