In Nürnberg traf sich am vergangenen Samstag der bayerische Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft für Bildung, um über frühkindliche Bildung zu beraten. Zentral für die Förderung der frühkindlichen Bildung ist dabei die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz, wie Annette Heidrich in ihrem Impulsreferat erläutert. Ihren Vortrag und den aktuellen Stand der Diskussion hat sie für uns an dieser Stelle kurz zusammengefasst:
"Ich bin von dem AfB Bundesvorstand unter der Leitung von Ulf Daude zusammen mit Ulla Diekmann im Arbeitskreis Gute Bildung. Dieser Arbeitskreis entwickelt ein Positionspapier zur Qualitätsentwicklung in Kitas, Kigas, der Kindertagespflege und den Primarschulen. Dieser Arbeitskreis ist in drei Gruppen eingeteilt die da heißen, frühkindliche Bildung, Primarschule und Übergänge. Unter dem Motto „Auf den Start kommt es an“ bringen Ulla und ich uns für das Thema frühkindliche Bildung und im Speziellen für den Bereich Kindertagespflege ein.
Institutionell übergreifend sind wir uns einig, dass die Kinderrechte vor den Elternrechten ins Grundgesetz geschrieben werden müssen. Die Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten als anerkannter außerfamiliärer Ort für Bildung, Erziehung und Betreuung ist die Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Das Recht jedes Kindes auf Erziehung und Bildung muss sichergestellt werden. Dies geht nur, wenn der Gesetzgeber mehr Verantwortung übernimmt. Eines unserer wesentlichen Forderungen ist eine bundesgesetzliche Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung in der Kindertagespflege. Ein großes Problem stellen im Moment die Tagesmütter/-väter dar, die seit Jahren für eine leistungsgerechte Vergütung kämpfen. Bei Ihnen hat sich durch die Novellierung des BayKiBIG im Jahr 2014 eine wesentliche Verschlechterungen ergeben. Hier müssen dringend klare Standards geschaffen werden, sonst droht dieser ergänzenden flexiblen Betreuungsform in den nächsten Jahren das Aus. Beste Bildung von Anfang an heißt, den Kleinsten einen guten und erfolgreichen Start in Kitas, Kindergärten, der Kindertagespflege und beim Übergang in die Primarschule zu ermöglichen. Hierzu benötigen wir, besonders in der Kindertagespflege und bei inklusiven Bildungseinrichtungen klare und verlässliche Rahmenbedingungen."
Annette Heidrich
Bild: Karl-Bröger Zentrum, SPD-Geschäftsstelle Nürnberg, Quelle.