SPD-Bildungspolitiker in Süddeutschland starten eine neue Initiative, um Konzepte für eine bessere Bildung gemeinsam umsetzen zu können. Bundes- und Landespolitiker der SPD aus Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben kürzlich die „Südkooperation“ ins Leben gerufen. Auf regelmäßigen Treffen wird die Situation in den einzelnen Bundesländern besprochen, sowie gemeinsame Strategien zu deren Verbesserung erarbeitet.
Auf dem ersten Treffen wurde zunächst die Lage in den einzelnen Bundesländern besprochen und dringender Handlungsbedarf erörtert. Dabei stellte sich heraus, dass insbesondere in Hessen und Bayern großes Verbesserungspotential besteht. Die Schwarz-Grüne Landesregierung in Hessen kürzt systematisch in „Randbereichen“, z.B. durch größere Klassen, Verzögerung von Neueinstellungen im Bildungsbereich usw. Auch im Bereich der Bildungsförderung für Flüchtlinge, kleckst die hessische Regierung, wo sie klotzen müsste.
Dennoch ist die Lage noch nicht so schlimm wie in Bayern. Grasierendes Schulsterben auf dem Land, Placebo-Projekte wie die Mittelstufe Plus und vollständige Vernachlässigung der Inklusion ist die Realität in Bayern. „Es ist für mich immer wieder erschreckend, dass die bayerische Staatsregierung in der Bildungspolitik starr an ihren Vorstellungen wie Schule funktioniert festhält, obwohl sich ringsherum alles verändert.“ bescheinigt Marion Winter, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der CSU Bildungspolitik. Der Druck von Eltern und ein fortschrittliches Konzept der SPD-Bildungsexperten zeigt jedoch Wirkung: „Gerade im Bereich der beruflichen Bildung wird auch vieles richtig gemacht. In Bayern und auch an den Schulen verändert sich der Unterricht, aber da habe ich immer das Gefühl, dass in Bayern auf "Superzeitlupe" geschaltet wurde, während in anderen Bundesländern eher noch Gas gegeben wird.“, urteilt Marion Winter weiter.
Wie anders die Situation in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Systematischer und verlässlicher Ausbau der Ganztagsschulen sind in den Grün-Rot und Rot-Grün regierten Bundesländern selbstverständlich. Alleine in Rheinland-Pfalz wird es bis Ende des Jahres voraussichtlich über 700 Ganztagsschulen aller Schularten geben. Dazu ist die Betreuung der Kinder auch nach 16 Uhr und in den Ferienzeiten sichergestellt. Auch sind die Eltern, Schulträger und Kommunen direkt eingebunden, um die bestmögliche Bildung unserer Kinder zu ermöglichen.
„Da sich gerade in den südlichen Bundeländern sehr viel in der Bildungslandschaft verändert, können wir durch eine enge Vernetzung von deren guten wie auch schlechten Erfahrungen lernen. Wir können dann auf praktische Erfahrungen zurückgreifen und haben in der Diskussion vor Ort dadurch bessere Argumente, vor allem wenn wir uns das eine oder andere auch mal anschauen können.“, fast Marion Winter die Vorteile der Zusammenarbeit der SPD-Bildungspolitiker in Süddeutschland treffend zusammen.
Das nächste Treffen wird bereits im Herbst stattfinden. Wenn Sie sich mit Ihren Ideen einbringen möchten, schreiben Sie einfach an marionwinter@afb-bayern.de .
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