Die Arbeitsgemeinschaft der UnterfrankenSPD für Bildungsfragen (AfB) hat eine neue Vorstandschaft gewählt. Als Vorsitzende übernimmt MdL Kathi Petersen das Ruder von Karin Pranghofer, MdL a. D., die seit der Gründung vor vier Jahren die AG leitete und nicht mehr zur Wahl stand. „Ich komme selbst aus der Erwachsenenbildung und habe im Landtag meinen Schwerpunkt auch auf die Berufsausbildung junger Menschen gelegt“, begründete MdL Petersen, die im Landtag auch im Bildungsausschuss sitzt, ihren Bezug zur Bildungsarbeit.
Vorausgegangen war der Neuwahl der Tätigkeitsbericht der scheidenden Vorsitzenden. Karin Pranghofer hob hervor, dass die organisatorischen Ziele, die sich die Vorstandschaft in den letzten zwei Jahren gesetzt hatten, allesamt erreicht wurden. So seien Veranstaltungen nicht zentral sondern in ganz Unterfranken vor Ort durchgeführt worden – „dort, wo der Schuh am meisten drückt“, wie Pranghofer ausführte. Auch das Vorhaben, breitere und öffentlichere Wirkung zu erzielen, sei durch Pressemitteilungen und den halbjährlich erscheinenden Newsletter „BildungsRuf“ geglückt. Inhaltlich erinnerte Pranghofer an die Veranstaltungen mit den Bezirks-Schülersprechern in Würzburg, zur Gemeinschaftsschule (Landkreis Bad Kissingen), zu neuen Möglichkeiten bei Schulhaus-Sanierungen, neuen Angeboten zur offenen Ganztagsangeboten (Landkreis Main-Spessart), zu Inklusionsschulen (Landkreis Kitzingen) und zu Jugendberufsagenturen (Stadt Aschaffenburg). Für die Weiterarbeit in der AfB sieht Pranghofer insbesondere die Situation der Flüchtlingskinder an den Schulen und die Bildungsqualität in sämtlichen Einrichtungen – von der Kinderkrippe bis zur Erwachsenenbildung – als Herausforderung an.
In der anschließenden Diskussion meldeten sich die zahlreichen Bildungsinteressierten der UnterfrankenSPD und die Gäste zu Wort. Maren Schmitt, Gymnasiallehrerin aus dem Landkreis Bad Kissingen empfahl, sich bei den Ganztagsangeboten nicht auf ein Konzept festzulegen sondern Auswahlmöglichkeiten zu erhalten: „Die Eltern möchten die Wahl zwischen den verschiedenen Angeboten haben“, so die Mutter zweier Kinder. Robin Haseler, Leiter einer offenen Ganztagseinrichtung im Landkreis Miltenberg, wünschte sich mehr die Unterstützung von offizieller Seiten – sowohl finanzieller Art als auch in Bezug auf pädagogisches Personal. „Bildung ist der Schlüssel zur sozialenGerechtigkeit“, ist sich Bernd Moser, Alt-OB der Stadt Kitzingen, sicher. Ohne Bildung gäbe es keine Freiheit, weil der ungebildete Mensch seine Freiheit gar nicht erfassen könne. Matthias Kihn, Kreisrat aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, forderte von der Staatsregierung mehr Investitionen im Bereich der Schulung von Flüchtlingskindern. „Die Regierung tut gerade so viel, dass man ihr keine Untätigkeit vorwerfen kann, aber auch zu wenig, um zum Erfolg zu kommen“, so der Lehrer einer Münchner Mittelschule. Er bedauerte die geringe Anzahl an Übergangsklassen und beklagte: „Die Regierung provoziert, dass die bisherigen Schüler gegen die Flüchtlingskinder ausgespielt werden.“
Bei den anschließenden Neuwahlen fanden sich viele Interessierte, die sich zur Mitarbeit in der AfB bereit erklärten. Aufgrund der Parteisatzung ist in den Arbeitsgemeinschaften auch Nicht-Mitgliedern gestattet, mitzuarbeiten. Diese Möglichkeit wurde auch rege genutzt. Zur Vorsitzenden wählten die Anwesenden einstimmig MdL Kathi Petersen (Schweinfurt). Ihr zur Seite stehen als gleichberechtigte Stellvertreter Bernd Moser (Kitzingen) und Karin Pranghofer (Aschaffenburg). Den Vorstand komplettieren die Beisitzer Matthias Kihn (Rhön- Grabfeld), Maren Schmitt (Bad Kissingen), Robin Haseler (Miltenberg), Monika Beck (Main-Spessart), Fabian Pfenning und Sonja Becker (beide Aschaffenburg). Die Delegierten der AfB-Unterfranken auf der Landeskonferenz sind Kathi Petersen, Matthias Kihn, Karin Pranghofer, Bernd Moser und Prof. Eberhard Grötsch (Würzburg).
Auf dem Foto: MdL Kathi Petersen (5. v. l.) ist neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen der UnterfrankenSPD.