06.11.2014, 19:30 Uhr | Hotel-Restaurant Weihenstephaner Stuben, Nikolastr. 51, Landshut
Referenten:
Seit Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) vor über 10 Jahren steht dieses in der ständigen Kritik. Auf diese jahrelange heftige Kritik der Lehrerverbände, der Schüler und Eltern und aller am Schulleben Beteiligter hat die bayerische Staatregierung nun wieder einmal „reagiert“. Nach dem das vor einem Jahr begonnene sogenannte „Flexi-Jahr“ als Rohrkrepierer erwartungsgemäß abgestürzt ist (300 SchülerInnen von über 300.000 Gymnasiasten haben es in Anspruch genommen), hat die Staatsregierung nun auf Druck der Lehrer- und Elternverbände, aber auch der Opposition die Notwendigkeit von Veränderungen (widerwillig) erkannt.
Kultusminister Dr. Spaenle hat dazu erst kürzlich das Modell „Mittelstufe plus“ verordnet. Diese um ein Jahr auf dann vier Jahre verlängerte Mittelstufe (Kl. 8 - 11), parallel zur dreijährigen Mittelstufe (Kl. 8 - 10), wird weden den Erfordernissen und Bedürfnissen der immer heterogener werdenden Schülerschaft gerecht, noch wird dies praktikabel umsetzbar sein. So stellt sicher z. B. die Fragen "wann bekommen die Schüler der Mittelstufe plus die Mittlere Reife zuerkannt? Eigentlich dann richtigerweise erst nach der 11. Klasse?! Wer danach vom Gymnasium auf die FOS wechselt, der macht sein Abitur dann erst nach 14 Jahren. Bisher konnte es mit dem G8 nicht schnell genug gehen, dass der Wirtschaft "ihr Humankapital", wie die Wirtschaft selbst unsere Schüler nennt, zur Verfügung steht.
Das klingt alles weder durchdacht, nicht sinnvoll und auch nicht praktikalel. Zudem ist längst nicht gewährleistet, dass diese Mittelstufe plus auch tatsächlich an allen Gymnasien eingeführt wird, weil hier nun auch die Sachaufwandsträger ein Mitspracherecht haben sollen. Insofern betrachten wir als AfB und als SPD diese neuerliche Korrektur als wieder einmal übereilten und unbedachten Schnellschuss.